Im nächsten Schritt werden die klimatischen Auswirkungen für alle Lebenszyklusphasen identifiziert. Dabei sollten die derzeitige Situation (heute) und die Situation in absehbarer Zukunft (Jahr x) getrennt betrachtet werden (siehe Abbildung 1). In ähnlicher Weise müssen sowohl positive als auch negative Aspekte des Klimawandels abgedeckt werden. Wie weit nach vorne man in die Zukunft blickt, sollte von Fall zu Fall entschieden werden. Der Blick in die Zukunft sollte an die Dauer der Strategien und Zukunftspläne des jeweiligen Unternehmens angepasst sein, da sich diese stark voneinander unterscheiden können z.B. bei einem Mobiltelefonproduzenten oder einem Energiekonzern. Für einen Mobiltelefonproduzenten kann Zukunft lediglich die nächsten paar Jahre umfassen, wohingegen Energiekonzerne weiter nach Vorne schauen müssen, da einmal getätigte Investitionen Ressourcen und Technologien auf Jahrzehnte hin binden. Ebenso ist es möglich die Zukunft in mehrere Bereiche zu unterteilen (z.B. 2020-2030 und 2030-2050), falls sich die Zukunftsaussichten im Laufe der Zeit verändern.

In dieser Phase der Analyse sollten die Auswirkungen sowohl aus der Perspektive "von innen nach außen" als auch "von außen nach innen" betrachtet werden.

“Von innen nach außen” bezieht sich auf die Auswirkungen des Unternehmens auf den Klimawandel. Zu diesem Zweck werden die Auswirkungen der Aktivitäten einer jeden Lebenszyklusphase auf das Klima (d.h. Treibhausgasemissionen aufgrund von Energie, Verkehr, Transport, Abfallbeseitigung, Lage und Bodennutzung usw.) bewertet und aufgelistet. Falls vorhanden, sollten für das Unternehmen oder die Branche spezifische Daten verwendet werden. 

Abbildung 1. Identifikation der klimatischen Einflüsse (klicken Sie zur vergrößerten Darstellung auf die Abbildung)

Für den Fall, dass detaillierte Datengrundlagen zu Treibhausgasemissionen zur Verfügung stehen, sollten diese in die Bewertung mit einbezogen werden.

Auch wenn die Lebenszyklusperspektive in der Klima-SWOT-Analyse die Berücksichtigung von direkten wie auch indirekten klimatischen Auswirkungen unterstützt, sollte der Schwerpunkt zunächst auf den direkten klimatischen Auswirkungen liegen, d.h. der Lebenszyklusphase, die das betreffende Unternehmen darstellt.

Die Perspektive “von außen nach innen” bezieht sich darauf, wie sich der Klimawandel auf die Unternehmensaktivitäten auswirken kann. Szenarien für das zukünftige Klima können angewendet werden, um die erwarteten Veränderungen der Temperatur, des Niederschlags, der Schneebedeckung und der Windbedingungen auf die Regionen einer jeden Lebenszyklusphase zu projizieren und deren Auswirkung auf das betreffende Unternehmen zu bewerten. Zu der Analyse "von außen nach innen" gehört auch die Beurteilung der Position des Unternehmens im Hinblick auf dessen Konkurrenten oder der Einfluss nationaler und internationaler klimapolitischer Richtlinien und Bestimmungen.

Die Vorlage für die Identifikation der klimatischen Einflüsse können Sie bei den zugehörigen Dateien auf der rechten Seite herunterladen.


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