Um Verantwortung übernehmen zu können, benötigen Sie einige Hintergrundinformationen zu ...

Emissionsszenarien

Globale Emissionsszenarien bilden die Grundlage für die Entwicklung von Klimamodellen und Klimaszenarien für Ihre Region. Ein Szenario wird mittels unterschiedlicher Daten zu Treibhausgasemissionen erstellt, die mehr oder weniger stark durch Wirtschaftswachstum, Bevölkerungsentwicklung, Technologien, Energieerzeugung und Energieverbrauch sowie durch die landwirtschaftliche Entwicklung beeinflusst werden.

Klimamodelle, Klimaszenarien und die Ungewissheit von Prognosen

Klimamodelle helfen Ihnen dabei, den Klimawandel zu verstehen. Sie erzeugen unterschiedliche Szenarien des Klimawandels. Mit Hilfe numerischer Klimamodelle, die auf Grundlage von Klimadaten zu Atmosphäre, Landflächen, Meeren, Seen und Eisflächen entwickelt werden, können Fachleute das zukünftige Klima Ihrer Region berechnen. Diese regionalen Prognosen zum Klimawandel, die meist für den Zeitraum der nächsten 100 Jahre entwickelt werden, können Ihnen dabei helfen, die möglichen Auswirkungen des Klimawandels vorherzusehen und in Ihrer Funktion als politischer Entscheidungsträger für Ihre Region Strategien zu entwickeln. Während Sie Szenarien zum Klimawandel von regionalen oder nationalen Klimaexperten und Meteorologen anfordern müssen, stellt Ihnen dieses Toolkit Beispiele regionaler Prognosen zur Verfügung.

Höchstwahrscheinlich ist es Ihnen nicht fremd unter solchen oder ähnlichen Bedingungen Entscheidungen treffen zu müssen. Beim Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels müssen Sie sich der Unsicherheiten bewusst sein, die mit dem Umgang von Emissionsszenarien verbunden sind. Klimamodelle und Klimaszenarien sind aufgrund der ihnen zugrunde liegenden Annahmen mit Unsicherheiten behaftet. Es gibt viele unterschiedliche Modelle, die jeweils unterschiedliche Ergebnisse liefern. Durch die Kombination unterschiedlicher Modelle können Sie jedoch Aussagen über Trends treffen, die zuverlässiger sind als die Betrachtung eines einzelnen Modells.

Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass die Prognosen im Bereich Klimawandel Unsicherheiten aufweisen. Die Prognosen sind allerdings eine Orientierungshilfe für die künftige Entwicklung des Klimas und liefern Antworten auf Fragen zu möglichen Veränderungen. Bitte benutzen Sie diese Unsicherheiten nicht als Ausrede, um das Behandeln des Themas Klimawandel hinauszuschieben. Strategien zu Klimaschutz und Klimaanpassung steigern die Widerstandsfähigkeit, Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit Ihrer Region. Fürchten Sie die Unsicherheiten also nicht, sondern arbeiten Sie stattdessen offensiv mit ihnen!

Die grundlegenden Kategorien politischer Maßnahmen zur Reaktion auf den Klimawandel

Es gibt zwei grundlegende Kategorien politischer Maßnahmen zur Reaktion auf den Klimawandel, die als Grundlage für ein verantwortungsbewusstes Handeln dienen:

Durch vorbeugenden Klimaschutz sollen die zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels auf globaler Ebene unterbunden werden. Wenn Sie sich dazu entscheiden, Treibhausgasemissionen zu senken und vorbeugende Klimaschutzmaßnahmen zu fördern (z. B. Energieeinsparungen und höhere Energieeffizienz, Einsatz erneuerbarer Energien), wird der Klimawandel zwar nicht sofort gestoppt, jedoch können die zukünftigen Auswirkungen auf menschliche Systeme (z. B. Infrastruktur, Siedlungen, Unternehmen) und Umwelt (z. B. Boden, Vegetation, Artenvielfalt) verringert werden.

Klimaanpassung ist insofern erforderlich, als dass der Klimawandel bereits stattfindet. Die Auswirkungen des Klimawandels wie beispielsweise Hitzewellen, starke Niederschlagsereignisse, Überschwemmungen und Stürme sind nicht exakt vorhersehbar und erfordern somit zunehmend eine technische Anpassung der Infrastruktur und Flächennutzung (z. B. Deiche, mehr Überflutungsflächen, Klimaanlagen) sowie zum Teil eine Anpassung der Kapazitäten in Arbeits- und Organisationsstrukturen. Global betrachtet, senken umfassende vorbeugende Klimaschutzmaßnahmen den Anpassungsbedarf.

Zwischen vorbeugendem Klimaschutz und Klimaanpassung besteht eine enge Beziehung. Daher ist eine ganzheitliche Betrachtung wesentlich sinnvoller als die getrennte Betrachtung beider Kategorien. Häufig werden mögliche Synergien und Konflikte zwischen vorbeugendem Klimaschutz und Klimaanpassung übersehen, was zu einer Fehlanpassung führen kann. Zudem kommt es oft vor, dass die Umsetzung der Strategien von unterschiedlichen Entscheidungsträgern (z. B. politische Entscheidungsträger, öffentliche Verwaltung, Geschäftsführer eines Unternehmens) geleitet wird.

Es ist daher sinnvoll, die Maßnahmen der Bereiche vorbeugender Klimaschutz und Klimaanpassung in den bereits bekannten und weit verbreiteten Kontext der nachhaltigen Entwicklung zu integrieren und zu verankern. Mit Durchführung einer Folgenabschätzung/Verwundbarkeitsanalyse können Sie sicherstellen, dass die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Aspekte Ihrer Region bei Ihrer Planung auch tatsächlich berücksichtigt werden.

Sollten Sie weitere Fragen zum Klimawandel haben, sehen Sie sich bitte hier unsere Liste mit Antworten auf einige, häufig zu diesem Thema gestellten Fragen an.

Das Beispiel auf der rechten Seite zeigt Ihnen eine mögliche Herangehensweise und die Methodik einer räumlichen Anpassung an den Klimawandel.

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